Rote Liste – mithelfen

Zur Komplettierung unserer Roten Liste bedrohter Bauten Anlagen und Kulturgüter in Berlin, suchen wir weitere Unterstützer/innen, die mit anpacken wollen …

Das KulturerbeNetz.Berlin setzt sich für den Erhalt schützenswerter Bauten, Anlagen und Kulturgüter ein. Hierzu haben wir eine „Rote Liste bedrohter Bauten, Anlagen und Kulturgüter in Berlin“ erarbeitet. Dort werden erhaltenswerte, denkmalwürdige oder denkmalgeschützte Bauten und Anlagen in Berlin vorgestellt, die akut oder mittelfristig von Verfall, Abriss oder nicht denkmalverträglicher Umnutzung bedroht sind. Hierzu werden die Objekte, der jeweiligen Gefahrenlage entsprechend, in verschiedene Gefährdungsstufen eingeteilt und mittels eines Farbcodes als Karteneinträge oder Bildübersicht präsentiert.

Die zusammengetragenen Objekte haben wir am 7. September 2022, kurz vorm Tag des Offenen Denkmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie umfasst (Stand 7.9.2022) 65 gut erfasste und bereits veröffentlichte Objekte. Hinzu kommen aber 50 bislang nur grob erfasste Objekte und sicherlich noch viele weitere, deren Bestand und Zeugniswert akut oder mittelfristig bedroht sind. Tatsächlich sind einige Bezirke oder Baugattungen noch wenig abgedeckt. Zur Komplettierung, Ausbau und Pflege brauchen wir Ihre/Deine Mithilfe, Hinweise, Orts- und Objektkenntnis …


Sie haben Hinweise und wollen mitmachen?

Prima! Da die Arbeit der Arbeitsgruppe Rote Liste in erster Linie ehrenamtlich erfolgt und auch unsere redaktionellen Kapazitäten begrenzt sind, wären wir allen Hinweisgebenden dankbar, wenn Sie uns möglichst konkrete Angaben und Materialien liefern. Zu jedem Objekt brauchen wir idealerweise leicht verständliche, einheitlich strukturierte Texte mit gesicherten Hintergrundinfos und einer knappen Darstellung der Situation sowie idealerweise auch 1-3 juristisch frei verwendbare Fotos.

Ihre Hinweise zu gefährdeten Anlagen können in einer speziell entwickelten Datenbank erfasst werden, die dann anhand eines Karteneintrags mit dazu gehöriger Detailseite in der Roten Liste erscheint. Unsere Datenbank arbeitet mit einer möglichst einfach Redaktionsoberfläche, in der alle Angaben zum Objekt im Rahmen eines Eingabeformulars erfasst und dann mit Abbildungen ergänzt werden können.

Zur Erfassung eines Objekts in die Rote Liste des Kulturerbenetz gibt es zwei mögliche Verfahren:

1. Ideal: Die Direkteingabe in ein Browser-Formular

Das Anlegen und die Freigabe der auf jeweils ein Objekt bezogenen Datensätze erfolgt komfortabel über eine speziell entwickelte Eingabe- und Administrations-Oberfläche, die wir auf einem internen Arbeitsserver betreiben und in deren Gebrauch wir Sie gerne im Rahmen einer Zoom-Schaltung einführen. Einen Großteil der Eingabe-Masken sehen sie bereits rechts in der Abbildungsspalte. Hier können registrierte Redakteur/innen – mit entsprechend eingerichteten Zugriffsrechten –, relativ einfach neue Objekte anhand von Formularmasken im Browser sauber strukturiert erfassen und speichern. Damit Sie hier Zugang erhalten, müssen wir Sie vorab als Redakteur/in anlegen und würden uns über eine Kontaktaufnahme freuen. Wie das Ganze nach erfolgreicher Registrierung, Passwort-Vergabe und Login funktioniert, haben wir in zwei Tutorials beschrieben.

Die von Gast-Redaktuer/innen über Online-Formularmasken erfassten Einträge werden dann durch das bislang vierköpfige Kern-Redaktionsteam auf Vollständigkeit geprüft und freigegeben. Ist dies geschehen, erscheint ihr Objekt als Markierung auf einer Berlin-Karte, von wo aus zu einer jeweils eigenen Unterseite pro Objekt verlinkt wird.

Alle diese, bislang diskret auf einem Entwicklungsserver geleisteten Arbeiten sind ab September 2022 offiziell Teil der KulturerbeNetz-Website und über den oberen Navigationspunkt „Rote Liste“ erreichbar. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, bieten wir als Projektleiter der AG Rote Liste demnächst verschiedene Einführungs-Termine an und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Daneben existiert ein zweistufiges Online-Tutorial ...

2. Alternativ: Die Erfassung in einer Excel-Mustervorlage

Sollte Ihnen aus technischen oder anderen Gründen Einträge in die Datenbank selbst nicht möglich oder so ganz geheuer sein, haben wir auf Basis von Microsoft Excel (oder einer vergleichbaren lizenzfreien Software zur Tabellenkalkulation wie etwa OpenOffice) eine Erfassungs-Maske mit der passenden inhaltlichen Gliederung präpariert, welche die benötigte Daten-Struktur aufgreift. Bei dieser Ersatzvariante werden neue Objekte als einzelne Zeilen in verschiedenen Spalten und Zellen so erfasst, dass deren Abfolge und Struktur dem Aufbau der Datenbank entspricht und eine Person aus unserem Kern-Redaktionsteam Ihre Einträge relativ einfach übernehmen, per Upload oder Copy & Paste importieren und dann auch verifizieren kann. Diese Variante erzeugt jedoch etwas mehr Arbeit und ist deshalb für alle, die eventuell auch mehr als nur ein oder zwei Einträge liefern wollen, längerfristig nur suboptimal.


Wichtiges zum Thema Abbildungen

Natürlich wäre es sehr hilfreich, wenn Sie auch gleich geeignete Fotos oder ergänzendes Abbildungsmaterial zu den gemeldeten Objekten mitliefern könnten. Aus rechtlichen Gründen ist es für die Publikation der Liste jedoch absolut unverzichtbar, dass alle zugelieferten Fotos vom KulturerbeNetz unentgeltlich und frei von Rechten Dritter veröffentlicht werden dürften. Diese juristischen Vorgaben betreffen alle entsprechenden Regelungen des Urheber-, Lizenz-, Personen- und Presserechts. Dass diese Vorgaben gewahrt bleiben, liegt in der Verantwortung der Bildzuliefernden. Aus diesem Grund haben wir folgende grundlegende Informationen zu Urheber- und Lizenzrechten, zur idealen Bildformatierung plus ein Formular für die Einräumung von Bild-Nutzungsrechten vorbereitet:

Bildformatierung und Dateigröße

Zu jedem Datensatz sollte es mindestens eine querformatige Abbildung (idealerweise im Seitenverhältnis 4:3) geben, die in Übersicht als Kennbild dient. Der Standard liegt bei 3-5 Abbildungen pro Objekt. Das absolute Maximum liegt bei 8 Abbildungen. Günstig ist es, wenn anhand von Jahreszahlen, der Bildabfolge und kurz und prägnant abgefassten Unterschriften verschiedene Zustände des Objekts ersichtlich werden.

Innerhalb des unten verlinkten Leitfadens finden Sie unter Punkt IId Angaben für die ideale Formatierung der Abbildungen, wie wir sie auch für Objekte der Roten Liste benötigen. Der Leitfaden wurde zwar damals für die Erstellung neuer Mitgliedsseiten angelegt, gilt aber technisch ebenso für Abbildungen zur Roten Liste. Bitte beachten Sie, dass für die Anzeige der von Ihnen gemeldeten Objekte innerhalb der Karte sowie einer mosaikartigen Gesamtübersicht aller gefährdeten Objekte mindestens ein Foto im Seitenverhältnis 4:3 (Querformat) mit einem Minimum von 1280 Pixel Breite bei 72 dpi Auflösung benötigen. Bei einem Seitenverhältnis von 4:3 betrüge die Höhe dann idealerweise 960 Pixel. 
Wenn Sie die Bilder nicht selber in die Datenbank hochladen können/wollen, senden Sie bitte alle Unterlagen an die E-Mail-Adresse von Nils R. Schultze, bei größeren Bildmengen oder Dateigrößen über 5 MB nutzen Sie bitte Dienste wie wetransfer.com.

Mögliche Lizenzmodelle

Bei dem Einsatz eigener oder von Dritten zugelieferter Objekt- oder Archivfotos orientieren wir uns an der Praxis von Wikipedia und deren Klassifizierung von Bildlizenzen nach dem WikiCommons-Modell. Dieses Modell kennt verschiedene Abstufungen, die in dem unten genannten Link erläutert werden. Wenn Sie als Zuarbeiter/in der Roten Liste Bilder hochladen, haben Sie die Möglichkeit, in dem Upload-Formular neben Angaben zu dem/der Urheber/in auch ein Lizenzmodell einzutragen. Handelt es sich um eigene Fotos, raten wir zur Wahl der Lizenz WikiCommons CC-BY-SA. Dies bedeutet, dass bei einer potentiellen Verwendung an anderem Ort, a) der/die Fotograf/in genannt werden muss (=BY) und b) auch die Art der Lizenz des Bildes mit angegeben werden muss und nicht verändert werden darf (=Share Alike). Weitere mögliche Attribute sind -ND (=No Derivates) und -NC (=Non Commercial), was eventuell aber auch die Weiterverwendung in einigen Presseberichten einschränken kann.
Günstig wäre es auch, wenn die Bilder einen sprechenden Namen ohne Sonderzeichen haben. Ein günstiger, die wesentlichen Infos enthaltender Bildname könnte etwa sein:
Bezirk_Objekt_Str-X_Ansicht-X_Bild-XX_2021_Foto-Vorname-Nachname_CC-BY-SA-NC.jpg

Wenn Ihnen keine geeigneten Fotos vorliegen und/oder Sie selbst keine anfertigen können, ist dies natürlich kein Hindernisgrund, ein Objekt aufzunehmen. Bitte informieren Sie uns dann entsprechend, dass zusätzliche Fotos benötigt werden. Wir versuchen dann, aus unserem Kreis jemand zu finden, der Fotos macht und unentgeltlich zur Verfügung stellt.


Beschreibung der technischen Umsetzung sowie
der geplanten Einbindung in die KulturerbeNetz-Website

Die Speicherung der erfassten Objektdaten erfolgt in dem gängigen Internet-Datenbank-Format MySQL. Das Anlegen und die Freigabe der auf jeweils ein Objekt bezogenen Datensätze geschieht über eine speziell entwickelte Eingabe- und Administrations-Oberfläche, die wir im Rahmen einer Anschubfinanzierung durch das Landesdenkmalamt Berlin programmiert und entwickelt haben. Hier können alle Objekte anhand von Formularmasken einfach und direkt im Browser erfasst, gespeichert, geprüft und editiert werden.

Einzelne Informationen zum Objekt (wie etwa Baujahr, Adresse, Gefährdung-Ursache oder Nutzungshistorie) können als Freitext eingegeben werden. Für andere stärker schematisierte Eigenschaften (wie etwa Stilepochen, Gebäudetypologien oder der Grad der Gefährdung) existieren feste Kategorien, die sich bei der Eingabe über aufklappende Menüs auswählen lassen. Einzelne Werte (wie etwa die Geo-Koordinaten für die Anzeige in einer Berlin-Karte) werden komfortabel vom System automatisch aus der Adresse generiert. Ist der so gesetzte Localizer-Pin noch nicht zufriedenstellend genau, kann er vom Redakteur in einer vergrößerten Karten-Ansicht auch von Hand umpositioniert werden. Für die Auszeichnung von Listen Hyper- und Textlinks greift das System auf die weit verbreitete, plattform-übergreifend funktionierende Markup-Syntax zurück.

Ist der Datensatz in seinen wesentlichen Zügen angelegt, kann der/die beitragende Redakteur/in in einem nächsten Schritt Fotos hochladen. Das dazu benutzte Formular bietet die Möglichkeit, für jedes hochgeladene Bild separate Bildunterschriften sowie abbildungsspezifische Quellen-, Urheber- und Lizenzangaben anzulegen. Hierzu beachten Sie bitte die oben beschriebenen Hinweise.
Alle so in der Datenbank angelegten und gespeicherten Daten werden erst nach Prüfung durch das KulturerbeNetz.Berlin oder geeignete Freiwillige für die Allgemeinheit freigeschaltet. Hier freut sich die Arbeitsgruppe Rote Liste über alle, die mitmachen wollen.

Die Übersicht aller gefährdeten Objekte wird dann – ähnlich wie unser Mitglieder-Bereich – auf einer digitalen Berlin-Karte präsentiert und lässt sich so leicht verorten. Von der interaktiv zoombaren, mit einzelnen Pin-artigen Markern versehenen Karte verzweigt das Angebot zu eigenen Unterseiten der jeweiligen Objekte. Dort findet man/frau weiterführende Angaben zum Objekt, der Art der Gefährdung beteiligten Akteur/innen und eventuellen Webiste- Social Media- oder Kampagnen-Links wie etwa laufenden Petitionen.

Hinweis I: Bei Verdacht auf etwaige Rechtsverstöße bei Angaben und/oder Abbildungen bitten wir alle Betroffenen um umgehende Hinweise und können dann zeitnah einzelne Angaben und/oder Abbildungen) rausnehmen, korrigieren und/oder uns um Klärung oder Ersatz bemühen (s.a. Impressum und dortige Rechtshinweise. Für alle Fragen zum Konzept sowie zur gestalterischen und technischen Umsetzung wenden Sie sich bitte an Ben Buschfeld.

Hinweis II: Die so entwickelte Karten-/Datenbank-Lösung lässt sich (in technisch angepasster Form) prinzipiell auch für andere Bundesländer und/oder ländliche Regionen adaptieren. Prinzipiell plant das KulturerbeNetz.Berlin sich auch mit anderen Initiativen, die ähnliche Rote Liste betreiben zu vernetzen. Ein Customizing unserer Datenbank-Struktur ist natürlich auch mit Arbeit für unsere Designer und Entwickler verbunden, wäre aber sicher deutlich einfacher und kostengünstiger zu realisieren, als eine komplette Neu-Entwicklung.


Fördernachweis und Entstehungskontext

Das KulturerbeNetz.Berlin ist prinzipiell unabhängig, unterhält dabei aber gute Arbeitsbeziehungen zum Landesdenkmalamt Berlin, das eine finanzielle Anschubfinanzierung zur Projektumsetzung zu Händen der Studentendorf Schlachtensee eG als komissarischer Antragstellerin ermöglicht hat. Hierfür möchten wir allen Beteiligten herzlich danken!

gefördert durch: Landesdenkmalamt Berlin