Schlosskirche Berlin-Buch

Wiederaufbau des Turmes der barocken Schlosskirche in Berlin-Buch 

Kurzinfos/Kenndaten:
Status: Einzeldenkmal, Denkmalliste Berlin (Pankow) 09050466
Denkmalbereich (Ensemble), Denkmalliste Berlin (Pankow) 09050460 
Lage: Alt-Buch 37, 13125 Berlin 

Die denkmalgeschützte Schlosskirche in Berlin-Buch wurde 1731 bis 1736 unter dem Patronat des Bucher Schloss- und Gutsherrn sowie Preußischen Staatsministers und „Protectors der Königlichen Preußischen Societät der Wissenschaften“ Adam Otto von Viereck errichtet, und zwar nach Plänen des bedeutenden Berliner Baudirektors und Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs unter Verwendung italienischer, französischer, holländischer und preußischer barocker Stilelemente. Sie gehört heute zu den bedeutendsten barocken Sakralbauten in Berlin und Brandenburg, die der bekannte Kunsthistoriker Georg Dehio als „schönste Landkirche in der Mark“ bezeichnet hat, und der Berliner Schriftsteller und Verleger Friedrich Nicolai charakterisierte sie als „schöne Kirche“ und hob insbesondere ihren zentralen Turm mit seiner Kuppel mit geschwungener Haube und der achteckigen Laterne hervor. 

Im Zweiten Weltkrieg wurde bei einem Luftangriff auf Berlin am 18. November 1943 durch Bombenabwürfe auch über Buch die Schlosskirche von einer Brandbombe getroffen. Sie brannte nahezu völlig aus. Glücklicherweise war die Kirche gemäß einer Regelung des Berliner Provinzialkonservators vom 18. September 1943 in die „Liste kunstgeschichtlich wertvoller Bauten“ aufgenommen worden, für die besondere präventive Luftschutzmaßnahmen gefordert wurden. Daher wurden noch vor der Zerstörung Kanzel, Altar und Orgel ausgelagert und das Viereck-Epitaph in der Kirche eingemauert, sodass diese Kostbarkeiten der Vernichtung entgingen. Ab 1950 wurde unter noch schwierigsten Nachkriegsbedingungen mit dem Wiederaufbau der Schlosskirche begonnen, sodass am 10. Februar 1951 das Richtfest gefeiert und am 29. März 1953 mit einem Gottesdienst die Kirche wieder geweiht werden konnte, allerdings zunächst noch ohne Turmaufsatz. Bis heute ist der Turmstumpf lediglich mit einem Notdach versehen und die Glocken befinden sich, Wettereinflüssen ausgesetzt, in einem Glockenstuhl im Freien abseits des Kirchengebäudes. 

Um der Bucher Schlosskirche als Kleinod barocker Baukunst auch den Turm als sakrale Krönung sowie architektonische Vollendung und seine ehemalige Schönheit wiederzugeben gründeten im Dezember 2007 zehn Bucher Bürger den „Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turmes der barocken Schlosskirche in Berlin-Buch e.V.“. Das Projekt wird nunmehr von über 200 Vereinsmitgliedern (2017), von Freunden des Vereins, zahlreichen privaten und institutionellen Förderern, einem Kuratorium mit Vertretern aus Kultur, Wissenschaft, Medizin, Politik und Unternehmen unterstützt. Wesentlich tragen zur Förderung des Turmprojektes und zur Förderung des kulturellen Lebens in Buch und darüber hinaus auch Benefizveranstaltungen aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Literatur bei. Nach umfangreichen Voruntersuchungen sowie Planungen wurde 2014 die Baugenehmigung erteilt. Durch Beiträge, Spenden und andere Zuwendungen konnten für den Wiederaufbau des Turmaufsatzes der Bucher Kirche, der insgesamt etwa 2,45 Millionen Euro kosten wird, bisher über 550 000 Euro eingeworben werden (Jan. 2018). 


Kontakt

Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau
des Turmes der barocken Schlosskirche in Berlin-Buch e.V. 

(Förderverein Kirchturm Buch) 
Alt-Buch 36, 13125 Berlin 
Telefon: 030–9 49 71 63 
Telefax: 030–91 68 53 51 
Website: www.schlosskirche-berlin-buch.de 
E-Mail: kirchturm@schlosskirche-berlin-buch.de 

Februar 24, 2019 Ben Buschfeld